Simyo All-Net-Flat Test: Erfahrungen, 42 MBit/s, Sprachqualität

Der aktuelle Test beschäftigt sich mit der monatlich kündbaren Simyo All-Net-Flat im E-Plus Mobilfunknetz. Die dabei von unserer Redaktion gemachten Erfahrungen sind die Basis für die am Ende abgegebene Bewertung. Der Simyo All-Net-Flat Testbericht behandelt insbesondere folgende Punkte: Bestellprozess und Dauer bis zum ersten Gespräch (Inbetriebnahme), Datenübertragungsraten im HSPA+ Dual-Cell Betrieb mit theoretisch 42 MBit/s, Sprachqualität im E-Plus Mobilfunknetz sowie die Vertragsverwaltung über die Webseite des Anbieters und die App „Mein Simyo unterwegs“. Die Bewertung des Kundenservice erfolgt anhand der DISQ Studie „Mobilfunkanbieter“.

Getestet wurde der Handytarif mit einem Apple iPhone 4 (mit iOS 7). Bei der Messung der Geschwindigkeit des mobilen Internetzugangs kam ein Dual-Cell HSPA+ kompatibler USB-Datenstick (Modell Huawei E392-12) zum Einsatz.

Bewertung der Redaktion

Basisleistungen
Zusatzleistungen
Netzqualität
Preis
Kundenservice (laut DISQ Studie *)

Testurteil: gut

Die Simyo All-Net Flat überzeugte im Test mit einem fairen Preis-Leistungsverhältnis und verfehlt nur knapp das Testurteil sehr gut.

Kundenbewertung: 3.55 ( 2 Stimmen)

Von der Bestellung bis zum ersten Gespräch

Simyo Sim-Karte und Willkommensbrief
Simyo (Micro-) Sim-Karte und Willkommensbrief

Die Bestellung der Simyo Allnet Flat erfolgte in unserem Test an einem Mittwoch morgen. Zwei Tage später lag die SIM-Karte samt Zugangsdaten (PIN und PUK) im Briefkasten. Die neue Rufnummer war ebenfalls auf dem Willkommensschreiben notiert was im Vergleich zur bei Drillisch Discountern (u.a. Maxxim) gängigen Praxis deutlich kundenfreundlicher ist. Hier müssen PIN und PUK etwas umständlich über den Service-Bereich des Anbieters abgerufen werden. Eine Überprüfung der Personalien via PostIdent erfolgte in unserem Fall nicht. Bereits am Tag der Bestellung informierte Simyo per E-Mail darüber, dass der gebuchte Tarif nun aktiv sei. Bis zum ersten Gespräch vergingen daher nur zwar nur wenige Augenblicke, der Vertragsbeginn lag aber zwei Tage vor der ersten Nutzungsmöglichkeit. Nachdem die Micro-SIM-Karte (per Sollbruchstelle heraus trennbar) in das Handy eingelegt war musste lediglich der PIN eingegeben werden um den Mobilfunkvertrag zu nutzen. Die Konfiguration des mobilen Internetzugangs erfolgte automatisch. Die für den Zugriff auf die Online-Vertragsverwaltung unter „Mein Simyo“ benötigten Logindaten wurden bereits im Bestellprozesses festgelegt und sollten vom Kunden selbst notiert werden. Die Zugangsdaten gelten im übrigen auch für die Anmeldung bei der Simyo App (siehe Abschnitt Kundenkontoverwaltung).

Sprachqualität im E-Plus Netz

Früher für viele Handynutzer ein Manko – die Sprachqualität im E-Plus Netz. In den letzten Jahren und Monaten hat der Düsseldorfer Netzbetreiber aber Einiges in puncto Ausbau der eigenen Infrastruktur getan. Bei unserem Allnet Flat Test haben wir ein Dutzend Anrufe getätigt bei denen es keine nennenswerten Probleme gab. Die Sprachqualität war dabei subjektiv deutlich besser als noch vor 1 Jahr. Alle Gespräche konnten ohne Verbindungsabbrüche oder akustische Aussetzer geführt werden. Unsere Erfahrungen sind dabei keine Ausnahme. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt auch der diesjährige Connect Netztest. E-Plus landet hier in der Rubrik „Telefonieren“ nach der Telekom auf dem zweiten Platz.

Internet per DC-HSPA+ mit 42 MBit/s: Testergebnisse

Simyo All-Net-Flat DC-HSPA+ Speedtest
Simyo All-Net-Flat mit DC-HSPA+ im Speedtest

Regulär gibt es die Simyo All-Net-Flats derzeit (noch) mit einer maximalen Datenübertragungsrate von 7,2 MBit/s. Im Rahmen der E-Plus Initiative „Highspeed für Jedermann“ können Kunden aber ohne Aufpreis die volle Geschwindigkeit des E-Plus Netzes ausschöpfen. Per Dual-Cell HSPA+ sind so aktuell Downloads mit bis zu 42 MBit/s möglich – zumindest in der Theorie. In der Praxis konnten wir in unserem Test durchschnittliche Downloadraten von 17,3 MBit/s messen. Die Ping Zeiten lagen mit um die 50 Millisekunden deutlich unter dem Niveau bisheriger Messungen. Zum Vergleich: Im 3G UMTS Netz von O2 ergaben unsere Messungen zuletzt durchschnittliche Ping Werte von 80 Millisekunden. Ebenfalls deutlich schneller als bislang ist der Simyo Upload. Im Mittel erzielten wir während der Anfertigung unserer Erfahrungsberichts Uploadraten von etwas über 2 MBit/s. Im Dual-Cell Betrieb war damit auch in Senderichtung eine spürbare Verbesserung im Vergleich zu bisherigen Tests zu verzeichnen. Während der über einen Zeitraum von 14 Tagen angefertigten zwei Messreihen lag der Maximalwert im Download bei beachtlichen 24673 Kilobit pro Sekunde (24,7 MBit/s). Im Upstream lag die schnellste Messung bei 2892 KBit/s was umgerechnet knapp 3 MBit/s entspricht. Abzuwarten bleibt, ob sich mit der für Frühjahr 2014 geplanten LTE Einführung im E-Plus Netz eine weitere Steigerung der Übertragungsraten erreichen lässt.

Kundenkontoverwaltung über Webseite und „Mein Simyo“ App

Über das aufgeräumt wirkende „Mein Simyo“ Onlineportal unter www.simyo.de lassen sich die üblichen Customer-Self-Service Funktionen abrufen. Hierzu zählen die Einsicht und Änderung von Adress- und Bankdaten sowie die Bereitstellung von Rechnungen im PDF-Format und Einzelverbindungsnachweisen. Wer für ein neu gekauftes Handy, z.B. iPhone 5 eine neue Nano-SIM-Karte (oder Micro-SIM) benötigt, kann diese ebenfalls über das Kundenportal bestellen. Darüber hinaus lässt sich in Erfahrung bringen, welche Optionen zum gebuchten Vertrag gebucht werden können und wie hierfür die aktuellen Konditionen sind. Das gleiche gilt für Tarifwechsel, welche ebenfalls online beauftragt werden können. Für den Fall, dass beim Anschalten des Smartphones der Simyo PIN-Code drei Mal nacheinander falsch eingegeben und das Handy gesperrt wurde lässt sich zudem online der für die Aufhebung benötigte PUK-Code (8-stellige Geheimzahl) abrufen. Sofern Kunden von der Simyo Werbung genervt sind, kann außerdem die Einwilligung zum Versand von E-Mails mit „attraktiven Angeboten“ widerrufen werden. Für offene Fragen, beispielsweise zu Handyeinstellungen, wird ein umfangreicher FAQ-Bereich angeboten.

Neben der Möglichkeit seinen Vertrag über die Internetseite des Anbieters zu verwalten bietet Simyo eine eigens entwickelte App an mit der sich ein Großteil der Funktionen deutlich bequemer mit dem Handy steuern lassen. Erhältlich ist die „Mein Simyo App“ sowohl für iOS als auch für Android basierte Smartphones. Bei dem im Test von uns verwendeten iPhone klappe die Installation über den App-Store problemlos (Installationsvoraussetzung ist iOS 5 oder höher). Nach dem Login mit Handynummer und Kundenpasswort erscheint der Startbildschirm mit Menüpunkten „Verbindungen“, „Tarifoptionen“ und „Rechnungen“. Unter Verbindungen lässt sich ein Einzelverbindungsnachweis aufrufen, der Menüpunkt Rechnungen ist wohl selbsterklärend. Über den Menüpunkt Tarifoptionen können nicht nur die auch über die Webseite erhältlichen Optionen (1 GB Upgrade, SMS Flat) dauerhaft gebucht werden, sondern es lässt sich auch das Highspeed-Datenvolumen einmalig zurücksetzen (siehe Bildergalerie). Größtes Manko hierbei ist die Tatsache, dass nicht ersichtlich ist, wie viel Highspeed-Datenvolumen im aktuellen Monat bereits verbraucht wurde. Hier liefern nur die Informations-SMS oder eine separate App entsprechende Anhaltspunkte. Praktisch für die Nutzung im Ausland ist die ebenfalls über die App mögliche Buchung verschiedener Roaming-Optionen zum surfen und telefonieren.

Fazit und Bewertung der Simyo All-Net-Flat

Nachdem wir die Simyo All-Net-Flat zwei Wochen lang ausgiebig getestet haben, kommen wir mit der Gesamtnote „GUT“ zu einem durchaus positiven Urteil. Besonders lobenswert sind die mittlerweile deutlich verbesserte Sprachqualität und die Datenübertragung per DC-HSPA+. Zu diesem Ergebnis kommt im übrigen auch die Fachzeitschrift Connect bei deren letzten Netztest E-Plus beim „Telefonieren“ den zweiten Platz belegte. Der von Vielen als zu niedrig kritisierte Internetgeschwindigkeit begegnet E-Plus mit seiner Highspeed Initiative und Downloads auf respektablen Niveau von über 18 MBit/s. Hier bleibt abzuwarten, welche Kosten zukünftig für mehr Bandbreite und LTE Nutzung anfallen. Positiv in die Bewertung eingeflossen ist auch die praktische Vertragsverwaltung per App. Allerdings fehlt hier die Möglichkeit das aktuell bereits verbrauchte Datenvolumen abzufragen. Die Bestellabwicklung und das Kundenportal stechen nicht besonders hervor, bieten aber auch keinen großen Anlass zur Kritik. Einzig die direkte Aktivierung der SIM-Karte (noch bevor diese beim Kunden vorliegt) sollte überdacht werden, da hier bereits Grundgebühren anfallen obwohl die Dienstleistung noch nicht genutzt werden kann.

* DISQ Studie (Deutsches Institut für Servicequalität): Mobilfunkanbieter – Servicequalität und Tarifanalyse (Dezember 2012)

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